Eine Faustregel für die Größe des Käfigs oder Eigenbaus ist: pro Meerschweinchen mindestens 0,5 m² Platz, besser 1 m². Böcke brauchen meist immer 1 m² Platz pro Bock, um sich zu vertragen.
Diesen Platz benötigen die Meerschweinchen um annähernd artgerecht zu leben. Mehr ist natürlich immer gut. Will man den Meerschweinchen richtig viel Platz bieten, sollte pro Meerschweinchen eine Größe von 1,5 m² zur Verfügung stehen.
Die Außenhaltung von Meerschweinchen, auch ganzjährig, ist möglich. Der Lebensraum, der ihnen in Außenhaltung geboten wird, ist natürlicher. Die Haltungsanforderungen für Meerschweinchen in Außenhaltung sind jedoch um einiges höher als bei Innenhaltung, vor allem im Winter. Außenhaltung macht also nicht, wie allgemein angenommen weniger, sondern mehr Arbeit als die Haltung von Meerschweinchen im Haus.
Auch in der Außenhaltung ist es möglich, nur zwei Meerschweinchen zu halten. In der kälteren Jahreszeit haben Meerschweinchen aber auch gerne mehr Artgenossen, um sich wärmen zu können.Im zweifel gibt es Wärmelampen (Rotlicht) die man im Stall noch zusätzlich anbringen kann.Bevor man sich für ganzjährige Außenhaltung entscheidet, sollte man einiges beachten:
Die Tiere müssen täglich auf Verhaltensänderungen, Fressgewohnheiten usw. beobachtet werden. Die Reinigung des Geheges (z.B. von heruntergefallenem Obst, Unkraut etc.) sowie das Beobachten nimmt täglich ca. 2 Stunden Zeit in Anspruch.
Auch wenn es albern klingen mag, aber manche Menschen mögen es nicht, wenn sie Erde, Heu und Dreck an der Kleidung und an den Händen haben.Vor allem bei schlechtem Wetter ist das Ausmisten und Einstreuen harte Arbeit, die nicht immer Spaß macht.
Auch bei schlechtem Wetter (Regen, Schnee) müssen die Meerschweinchen gefüttert, ausgemistet und beobachtet werden.
Gefüttert werden muss mindestens drei Mal täglich, wobei jedes Mal eine längere Beobachtungsphase folgen sollte, um eventuelle Verhaltensänderungen festzustellen.
Ein Meerschweinchenanfänger sollte lieber erst einmal einige Jahre Erfahrungen mit Meerschweinchen sammeln, bevor er sich für die Außenhaltung entscheidet. In dieser Zeit kann er sich intensiv mit dem Verhalten der Schweinchen auseinander setzen und dieses Beobachten.
Ganzjährige Außenhaltung ist um einiges teurer als Innenhaltung. Das Gehege ist teuer. Einstreu, Stroh, Heu und Futter wird in größeren Mengen gebraucht.
Abstammung
Das Meerschwein kommt ausschließlich in Südamerika vor . Das bodenbewohnende Nagetier umfaßt 4 Gattungen mit 20 Arten Cavia aperea ist die am weitesten verbreitete Art sie kommt im Norden ,Westen und Südosten vor und ist die Stammform des Hausmeerschweinchens .
Die Tiere leben in Gruppen von ca. 10 Mitgliedern sie verständigen sich untereinander mit einer Vielzahl von Lauten.
Die Wildmeerschweinchen gehen bei Sonnenaufgang und in der Dämmerung auf Nahrungssuche sie fressen hauptsächlich Gras und Kräuter.
Ihr Lebensraum ist das südamerikanische Grasland und felsige Gelände in Höhenlagen zwischen 1600 und 4000Meter über dem Meeresspiegel (Gebirgsmeerschwein)Sie leben in verlassenen Höhlen anderer Tierarten. Das Klima ist dort ideal weil es konstanter ist und es regnet viel weniger.
Das Wildmeerschwein wiegt zwischen 500gr und über 600gr und ist mit 20cm bis 30cm viel kleiner als unser Hausmeerschwein.
Bereits 1000 v. Chr. wurde das Hausschwein bei den Inkas in kleinen Rudeln frei gehalten und diente als Nahrungsmittel. In Not und Hungerszeiten wurde das Hausmeerschwein auch bei uns noch bis in die zwanziger Jahre gegessen.
Mit der Entdeckung Südamerikas durch die Spanier muß das Meerschwein in der Mitte des 16. Jahrhunderts nach Europa gelangt sein .Der Schweizer Zoologe Konrad Gesner beschrieb das indische Schweinchen schon 1554 . In Holland gezüchtete Meerschweinchen wurden um 1680 nach Frankreich und England verkauft.
"Meerschweinchen" ist eigentlich kaum passend für ein Tier das weder mit Wasser noch mit Schweinen etwas zu tun hat.
Villeicht wurde es so genannt weil seine Lautäußerungen teilweise an die der Schweine erinnert und weil es über das Meer zu uns kam. Im Englischen Namen guinea pig ist ebenfals das Wort Schwein enthalten und Guinea ist eine altenglische Goldmünze (ca. 21 Shilling) Für den Preis sollen die britischen Seeleute, die die Tiere mitbrachten ,damals verkauft haben.
Ernährung:
Ein Meerschwein frißt den ganzen Tag irgendetwas, sonst ist es nicht gesund!
Meerschweinchen brauchen jeden Tag Vitamin C, denn sie sind wie der Mensch nicht in der Lage, dieses Vitamin selbst im Körper herzustellen.
Je frischer das Grünfutter ist umso mehr Vitamine enthält es.
Folgende Gemüsesorten können verfüttert werden:
Möhren (grün) ,Gurken ,Eisberg-Endivien-Feldsalat,Spinat, Mangold, Sellerie, Chicoree, Rote Beete, Fenchel, Petersilie, Tomaten, Paprika, Futterrüben, Löwenzahn, Maisblätter, Klee.
Obstsorten:
Äpfel, Birnen, Orangen und andere Zitrusfrüchte, Wassermelone , Banane, Kiwi.
Vorsicht ist geboten bei nassem Klee und den meisten Kohlsorten, da diese starke Blähungen verursachen können. Auf Kopfsalat reagieren viele Tiere mit Durchfall, vor allem wenn es ein ungewohntes Futter ist.
Heu liefert den Tieren die meisten Ballaststoffe und sollte den ganzen Tag ausreichend zur Verfügung stehen.
Des weiteren gibt es im gut sortierten Handel lekere getrocknete Kräuter und Blätter wie z.B.:
Kerbel, Brennessel-Ringelblumen-Birken-Brombeer-Erdbeerblätter, Haselnussblätter, Sonnenblumenblüten, Malvenblüten, Luzerne,Spitzwegerich, Melisse, Pfefferminz, Pastinaken, Kamillenblüten usw.
Vitamine:
Vitamine sind lebensnotwendige Bestandteile der Nahrung und regeln den Stoffwechselprozess im Körper.Das Vitamin B12 stellt eine Besonderheit dar es ist ausschließlich in tierischen Produkten enthalten wie z.B. Milch oder Fischmehl. Die Vitamine A,D,E und K gehören zu den fettlöslichen Vitaminen, wohingegen das Vitamin C und die Vitamine des B-Komplexes wasserlöslich und somit nicht im Körper speicherbar sind.
Vitamin A
- regelt die Funktion der Haut und Schleimhäute.Die Vorstufe von Vitamin A ist das Karotin .Dies ist reichlich in Grünfutter enthalten,vor allem in Möhren.
Vitamin B
- die Vitamine des B-Komplexes sind notwendig für einen guten Stoffwechsel und für die Blutbildung.
Vitamin C
- stärkt die Abwehrkräfte gegen Infektionen und Streß
- ist in Grünfutter enthalten, besonders Zitrusfrüchte, Petersilie und Paprika sind reich an diesem Vitamin
- je nach Alter und Beanspruchung liegt der Tagesbedarf bei 5-20mg
Vitamin D
- wird bei Sonnenbestrahlung selbst gebildet
Vitamin E
- wird auch Fruchtbarkeitsvitamin genannt, hat eine fruchtbarkeitssteigende Wirkung
- ist z.B. in Haferkeimlingen reichlich enthalten
-regelt auch die Funktion der Muskulatur
Vitamin K
- wird vom Tier selbst im Blinddarm gebildet, regelt z.B. die Blutgerinnung
Mineralstoffe
- Calcium, Phophor, Natrium, Chlor, Kalium, Magnesium
Spurenelemente
- Eisen, Kupfer, Mangan, Kobalt, Jod, Fluor u.a.
diese Elemente und Stoffe sind in nur geringen Mengen
erforderlich ,aber dennoch lebensnotwendig.